MÜNSTER
Pharmazeutische Unterstützung des mobilen Dienstes des Hauses der Wohnungslosenhilfe
Wohnungslose Menschen haben derzeit nur begrenzten Zugang zur regulären Gesundheitsversorgung. Das Fehlen einer Krankenversicherung erschwert nicht nur regelmäßige Ärzt:innenbesuche und den Zugang zu verschreibungspflichtigen Medikamenten. Zusätzlich erschwert es auch die Versorgung mit weiteren Arzneimitteln sowie die Inanspruchnahme präventiver Maßnahmen.
Unser Projekt verbessert die pharmazeutische Versorgung der wohnungslosen Menschen in Münster. Dort leben mehr als 2.300 obdachlose Menschen (mit steigender Tendenz; bei einer Einwohner:innenzahl von ca 320.000 Menschen), die größtenteils keinen Zugang zur regulären Gesundheitsversorgung haben. Das Haus der Wohnungslosenhilfe (HdW) ist in der Innenstadt von Münster in Bahnhofsnähe angesiedelt und bietet wohnungslosen Menschen einen niederschwelligen Zugang zu medizinischer Versorgung.
Münster
PROJEKTFAKTEN
Laufzeit
Seit 2025
Projektpartner
Haus der Wohnungslosenhilfe der Bischof-Hermann-Stiftung

Pharmazeutische Versorgung von Menschen in prekären Lebenssituationen
Der mobile Dienst des Hauses der Wohnungslosenhilfe (HdW) betreut pro Quartal rund 160 wohnungslose Patient:innen und ist überwiegend im HdW verortet. Im Gegensatz zur Notunterkunft des HdW, die ausschließlich männlich gelesenen Personen offensteht, richtet sich der mobile Dienst an alle wohnungslosen Menschen, unabhängig vom Geschlecht. Die Unterstützung durch Apotheker ohne Grenzen verbessert die Verfügbarkeit von Arzneimitteln und stärkt die pharmazeutische Betreuung.
Unser Engagement steigert sowohl die Qualität der Arzneimittelversorgung als auch die Arzneimitteltherapiesicherheit, wodurch arzneimittelbezogene Probleme reduziert werden. Dies fördert die Gesundheit der Patient:innen und den langfristigen Therapieerfolg nachhaltig.
Die Zusammenarbeit zwischen dem HdW und Apotheker ohne Grenzen ist durch das lokale Engagement unserer Regionalgruppe Münster gestützt.
Das Haus der Wohnungslosenhilfe ist eine qualifizierte Notunterkunft für alleinstehende wohnungslose männlich gelesene Personen in Münster. Das Angebot besteht aus stationären Unterbringungsformen und einer Nachtunterkunft – Hilfevermittlung und Kurzzeitübernachtung sowie einem mobilen Dienst. Zusätzlich bietet das Haus einen offenen Bereich an, in dem zur Frühstücks- und Mittagszeit auch Mahlzeiten angeboten werden.
Das HdW ist eine Einrichtung der gemeinnützigen katholischen Bischof-Hermann-Stiftung. Es ist eingebunden in ein vielgestaltiges Hilfesystem für wohnungslose Personen in der Stadt Münster.
Der mobile Dienst, der im HdW angesiedelt ist, besteht aus einer Krankenschwester und zwei Fachärzt:innen (Innere Medizin/ Psychologie) und verfügt über einen KV-Sitz. Die Behandlungsräume befinden sich im HdW, ein mobiler Einsatz in der Stadt ist möglich. Die meisten Patient:innen suchen für die Behandlung jedoch direkt das HdW auf. Das Angebot richtet sich an wohnungslose Menschen, die gesundheitlich behandlungsbedürftig sind und nicht anderweitig medizinisch und pflegerisch versorgt werden.
Der mobile Dienst hat auch die Aufgabe wohnungslose Menschen dort aufzusuchen, wo sie sich aufhalten, Kontakt herzustellen und eine medizinische Erstversorgung zu leisten. Ziel ist es einen ersten Kontaktpunkt anzubieten und die Versorgung dann im Haus der Wohnungslosen durchzuführen. Die aufsuchende Arbeit des mobilen Dienstes wird ergänzt durch ein niedrigschwelliges sozialarbeiterisches Beratungsangebot. Das Hilfsangebot greift auch bei fehlendem Krankenversicherungsschutz. Durch den mobilen Dienst werden derzeit etwa 160 Patient:innen pro Quartal behandelt. Die pharmazeutische Versorgung wird aktuell durch den Notfallfonds der Stadt Münster, Geldspenden sowie durch Arzneimittelspenden finanziert.
Spenden
Ihre Spende hilft, unsere Arbeit für Menschen in prekären Lebenslagen in Münster zu unterstützen.
Projekte Deutschland: Unser Engagement innerhalb Deutschlands
Gesundheit ist ein Menschenrecht. Dennoch gibt es auch in Deutschland zahlreiche Menschen, die keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Betroffen sind insbesondere wohnungslose Menschen, Personen ohne Krankenversicherung sowie Menschen, die aus finanziellen oder bürokratischen Gründen keine adäquate Gesundheitsversorgung erhalten. Apotheker ohne Grenzen setzt sich dafür ein, diese Versorgungslücke zu schließen.